Forscher: Bio kann mit gleicher Fläche neun Milliarden Menschen ernähren

Anbau und Verkauf von Bio Salat in Toepfen USA Florida sale of organic lettuce in pots USA Flori
Anbau und Verkauf von Bio Salat in Toepfen USA Florida sale of organic lettuce in pots USA Flori(c) imago/blickwinkel (McPHOTO/B. Bachmann)
  • Drucken

Wenn die Menschen weniger Fleisch essen und Lebensmittelabfälle reduzieren, könnte die biologische Landwirtschaft die ganze Weltbevölkerung versorgen, glauben Schweizer Forscher.

Biologische Landwirtschaft schont nicht nur die Umwelt und Ressourcen, sie kann sogar die ganze Weltbevölkerung ernähren, fand ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung heraus. Wenn man die Nahrungsmittelabfälle reduziert und die Menschen weniger Fleisch und andere tierische Produkte essen, braucht es dazu nicht mehr Land als bisher, so die Forscher im Fachjournal "Nature Communications".

Die heute vorherrschende, sehr intensive Nahrungsmittelproduktion belastet die Natur zum Beispiel durch Überdüngung, hohe Stickstoffüberschüsse und Pestizide, erklärte Karlheinz Erb vom in Wien ansässigen Institut für soziale Ökologie der Universität Klagenfurt. Diese negativen Auswirkungen könne man durch eine weltweite biologische Bewirtschaftung stark reduzieren.

Allerdings sind die Erträge bei Bio-Landbau im Durchschnitt geringer als in der konventionellen Landwirtschaft. Deshalb braucht es ein paar Begleitmaßnahmen, dass keine zusätzlichen Flächen beansprucht und Wälder gerodet werden müssen, sagte Erb im Gespräch mit der APA.

Kein Ackerland für Nutztier-Futter verwenden

Wenn die Menschen um ein Drittel weniger Fleisch und andere tierische Produkte essen, und um die Hälfte weniger Nahrungsmittelabfälle produzieren, könnte man bei gleichem Flächenverbrauch selbst die neun Milliarden Menschen, die im Jahr 2050 auf der Erde leben werden, mit Bio-Produkten versorgen, berechneten die Forscher um Adrian Müller vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Frick (Schweiz). Die meisten Nahrungsmittelabfälle entstehen entlang der Produktionskette, und hier gäbe es noch großes Optimierungspotenzial, so Erb.

Außerdem sollte man Ackerland nicht für den Anbau von Nutztier-Futter verschwenden. Dadurch würde genug Fläche frei, dass allumfassender Biolandbau möglich ist. Außerdem könnte man dann mehr Hülsenfrüchten und anderen Eiweiß-reiche Pflanzen kultivieren, um eine Verringerung von tierischen Eiweißstoffen in der Ernährung zu kompensieren.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Auch Avocados, Basilikum oder Bananen können gefährlich werden. Aber wie immer gilt: Die Dosis macht das Gift.
Österreich

Ernährung: Die falsche Angst am gedeckten Tisch

Die Österreicher fürchten sich vor Pestiziden im Gemüse, Hormonen im Fleisch und Gift im Tee. Dabei ist unser Essen so sicher wie nie zuvor, sagen Experten. Die wahren Gefahren rund um Ernährung werden hingegen verdrängt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.